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Ein Schulaufsatz

von

Die gierigen Amazonen und der erste Mann seit langem

Plumpsklo

Er war ein ziemlicher Sexist und ein Wichser obendrein. Dass er alleine den schlecht beschilderten Wanderweg in den nördlichen Anden beging, war einer kleinen Kette von Zufällen geschuldet: Erst hatte er sich zwei Tage zuvor so schrecklich betrunken, dass er sich ganz krank gefühlt hatte, und wollte, wie es seine Gewohnheit in solchen Situationen war, das Besäufnis durch eine sportliche Aktivität ausgleichen. Das Wandern musste er sich allerdings durch eine erotische Abwechslung in den Büschen versüßen und daher rief er bei der Chefin seiner Lieblings-Escortagentur an. Irgendein Mädel mit „vernünftigen“ Brüsten (Señora Estefania kannte seinen Geschmack schon) sollte ihn begleiten. Doch gerade, als er die Wanderung beginnen wollte und nur noch auf das versprochene Mädel wartete, erhielt er einen Anruf Estefanias, die ihm mitteilte, dass die „charismatische Cara“ krank geworden war und, aufgrund des Karnevals, so schnell kein Ersatz verfügbar gewesen war. Er wanderte also alleine los, weil er sich schon auf die Wanderung eingestellt hatte und den Karneval überdies hasste. (Es war also durchaus eine etwas längere Kette an Zufällen, die zum nun Folgenden führte.)
Hoch oben auf der alten Inkastraße kam er ins Straucheln. Das Besäufnis zeigte offenbar immer noch Wirkung, bemerkte er erst unbesorgt zu sich selbst, als ihm plötzlich die Schlucht, an der er gerade eben noch so malerisch entlanggewandelt war, mit rasender Geschwindigkeit entgegenkam! Dann drehte sich alles und er verlor das Bewusstsein.

Als er erwachte, war er umzingelt von einem ganzen Amazonenstamm.

Kräftige Frauen mit Lanzen in den Händen, die ihn taxierten. Sein Kopf war genau auf Höhe ihrer Schambereiche, das entdeckte er natürlich gleich, und für einen Moment lachte er voll unbekümmerter Freude auf, denn die Mädels waren nass, richtig nass. Sogar aus eineinhalb Metern Entfernung konnte er die hellen Fäden sehen, die ihre Flüssigkeit gen Boden hin zog und an den stämmigen Oberschenkeln bildete. Sie waren offenbar ausgehungerte Schlampen und lüsteten nach ihm!
Dann, als er sich auf eine besonders verheißungsvoll aussehende Scham zubewegen wollte (als wären sie nicht alle besonders verheißungsvoll gewesen in ihrer offensichtlichen Erregung), bemerkte er, dass er sich nicht rühren konnte. Sie hatten ihn mit Lianen gefesselt. Völlig bewegungslos musste er nicht nur ihre Erregtheit, sondern auch ihr Lachen über seine Hilflosigkeit und ihr Debattieren über ihn (so interpretierte er die fremden Worte) über sich ergehen lassen.

Das war nicht gut. Er spürte, dass etwas in der Luft lag, was für ihn als ersten Mann in diesem geheimen Amazonenrevier seit vielen, vielen Monaten nicht gut sein konnte. Wie unruhig sie ihre Lanzen in den Boden stießen und mit ihren Füßen Bewegungen machten, als wollten sie eine Zigarette ausdämpfen!

Seine Hände waren eng an seinen Körper gefesselt. Panisch versuchte er, die Lianen zu lockern, die aber stramm zugezogen waren und einfach nicht nachgeben wollten. In seinem Kampf spürte er plötzlich etwas Hartes in seiner Hosentasche. Ach, richtig, er hatte doch noch diesen Korkenzieher, den er einem Freund wiedergeben wollte! Mit genügend Zeit und wenn er unbeobachtet war, konnte er sich damit wohl befreien... Es gab noch Hoffnung. Wenn er nur eine Gelegenheit bekam, das Werkzeug einzusetzen...

Schwitzend vor Angst richtete er seine Augen nach oben zu den aufgeregten Gesichtern der Amazonen. Hier war keine Nachsicht zu erwarten. Und er blickte noch weiter nach oben zu den Enden ihrer Lanzen. Er kniff die Augen zusammen und sah, was dort befestigt war.
Es waren große, kleine, gebogene, gerade, dicke, dünne und einfach monströse Dildos.
Und da wurde ihm endlich klar, dass er hier vielleicht lebend herauskommen, aber niemals seinen Arsch würde retten können.

 

Fräulein Eder

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